Den Moment, den wir ersehnten… Nach fünf langen Monaten kam es endlich zum ersten Treffen mit unserem Truck und Camper in Phoenix, Arizona. Wir hatten drei Wochen Ferien und wollten Weihnachten mit unseren guten Freunden, Denise und Roland, verbringen sowie unser neues Heim auf Rädern bereitmachen und das erste Mal damit ausfahren. Wie auch immer, es dauert manchmal etwas länger und wir verpassten dieses erste Mini-Abenteuer fast. Aber lasst uns von vorne beginnen.
Nach ein paar Telefonaten mit verschiedenen Versicherungsfirmen, schlossen wir schliesslich bei einem Antiquitätenhändler die Versicherung für unser Fahrzeug ab! Das stimmt tatsächlich und ist nicht nur in den Filmen möglich. In der Ecke, hinter einer grossen Sammlung alter Möbel, USA Erinnerungsstücken und weiteren aussergewöhnlichen Funden, befand sich das «Büro» der Glenzona Versicherungsagentur. Erfolgreich und um ein paar Hundert Dollars leichter, machten wir unseren nächsten Halt bei DMV (Department of Motor Vehicles -> Strassenverkehrsamt), um unser eigenes Arizona Nummerschild zu bekommen. Wie stolz wir waren! Nach nur einem Tag in den USA als Fremde, konnten wir bereits die Nummer an unseren Dodge Ram montieren. Und dies erst noch an einem Samstag! Das ist ziemlich genial – und geht wohl nur in Amerika!
Der Pick-up war nun bereit. Jetzt war es an der Zeit, die Tür zu unserem Camper zu öffnen. Dessen Zustand entsprach nicht ganz unseren Ansprüchen an Sauberkeit und es gab auch Einiges zu flicken. Also krempelten wir die Hemden hoch und gingen an die Arbeit. Während der folgenden zehn Tage unterzogen wir den Camper einer gründlichen Reinigung und unternahmen etliche Fahrten zu Home Depot, Harbor Freight und Bed, Bath and Beyond. Wir bestellten ein paar Dinge via Amazon und organisierten neue Polsterbezüge bei der wundervollen Schneiderin Rhonda.
Dies alles hätten wir nicht geschafft ohne unsere perfekten Gastgeber. Roland hat ein gutes Händchen im Verkabeln und opferte all seine Freizeit, um mit uns den Camper auf den Truck zu bringen. Denise deckte uns mit den besten Putzmitteln und Tipps ein und verköstigte uns mit delikatem Essen und Smoothies. Die beiden stellten sicher, dass wir uns trotz der vielen Arbeit Zeit nahmen, die Festtage zu geniessen. Wir verbrachten einen Nachmittag in Stu’s Garage, wo wir die besten Spare-Ribs unseres Lebens assen (danke Stuart, wir werden bestimmt wiederkommen!) und wir besuchten Rolands neuen Arbeitsplatz. Bei Tuft & Needle lernten wir seine fantastischen Arbeitskollegen kennen – John und Rhonda seid gegrüsst. Ausserdem gingen wir ein paar Mal in lokalen Restaurants essen, ins Kino und machten einen gelungenen Ausflug nach Castle Hot Springs (natürlich mit unserem neuen Gefährt) zum Dosenschiessen.
Die Zeit wurde knapp und wir wollten nicht in die Schweiz zurückkehren ohne unseren Camper einmal richtig ausgetestet zu haben. Einen kleinen Einblick in unser neues Leben wollten wir erhaschen. Gerade mal drei Tage unserer Ferien blieben übrig, um nach Palm Springs, Kalifornien zu düsen und dort drei Nächte auf einem Campingplatz in Desert Hot Springs zu verbringen. Nach kurzem Blick in die Gebrauchsanweisungen war der Kühlschrank kalt, die Heizung an und die Toilette angedockt. Auf der neuen Tuft & Needle-Matratze zu erwachen (nochmals vielen Dank Roland!), liess uns wirklich wie zu Hause fühlen.
Da wir schon einmal in Palm Springs waren, wollten wir dieses Mal den Joshua Tree Nationalpark besuchen. Wie toll das war! Obwohl es die ganze Nacht regnete, gab es am nächsten Tag knallblauen Himmel! Wir gingen durch den Park spazieren und kamen den einzigartigen, zerzausten Bäumen wie den sie umgebenden mächtigen Felsbrocken näher. Wir spielten Verstecken mit Hasen und bekamen einen sogar vor die Linse.