Die USA: Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Land der Freiheit… und dürfen wir hinzufügen: Ein Paradies für Fleischliebhaber!
Mit ihren weiten Flächen, echten Cowboys und einem sehr effizienten Vertriebsnetz ist es nicht verwunderlich, dass die USA einige der besten Fleischsorten der Welt bereithalten, vor allem Rindfleisch. Und dafür können wir bürgen! Mit 34 bereisten Bundesstaaten haben wir uns durch Brisket in Texas, saftige Prime Ribeyes in Wyoming und geräucherte Baby-Back-Ribs in South Carolina, Speck mit Ahornsirup an den meisten Morgen und unterwegs von diesem scharfen Beef Jerky gegessen.
Egal, wohin ihr in diesem riesigen Land geht, ihr werdet immer ein fantastisches Steak finden, das ihr am Ende des Tages auf euren Grill werfen könnt. Ob Ribeye oder Tomahawk, New York Strip oder Skirt Steak; ein T-Bone oder ein Tenderloin; Tri-Tip oder ein Flat Iron; ihr erhält die meisten dieser Stücke an jedem Tag der Woche. Sei es beim Metzger, auf einem Fleischmarkt oder gar einem Walmart… ausser es herrscht gerade eine Krise wie eine Pandemie, dann sind nicht nur die Klopapiervorräte leer, sondern auch die Fleischregale (letzteres macht immerhin Sinn!). Wir hatten das Glück, in diesen Wochen der weltweiten Panikkäufe etwas Hackfleisch zu finden, um uns Burger zuzubereiten … aber an einem guten Burger ist ja auch nichts auszusetzen!
Apropos, Burger-Ketten sind in Amerika sehr beliebt. Tatsächlich wurden sie hier erfunden. Es ist immer noch nicht klar, wer genau den ersten Hamburger gemacht hat (darüber streiten sie immer noch), aber es war um 1900.
„IN-N-OUT Burger“ war eines unserer Lieblingsburger-Restaurant. Wusstet ihr, dass sie ein geheimes Menü haben? Versucht mal, einen ‚4×4‘-, einen ‚Animal Style‘- oder einen ‚Double Meat‘-Burger zu bestellen, aber erzählt es niemandem! Natürlich stehen noch viele weitere Burgerketten zur Auswahl; ‚McDonald’s‘, ‚Whataburger‘, ‚Wendy’s‘ oder ‚Carl’s Junior‘, um nur einige zu nennen. Sie liegen günstig entlang der Hauptstrassen jeder Amerikanischen Stadt, eines nach dem anderen.
Nun zurück zu den Steaks. Das USDA teilt die Qualität von Rindfleisch in drei Kategorien ein: Select, Choice und Prime. Der Unterschied zwischen den drei ist die Menge an Fettmarmorierung im Steak. ‚Prime‘ enthält eine anständige Menge an Fett, das gleichmässig über das Fleischstück verteilt ist.
Das Rindfleisch, das man im ganzen Land findet, stammt meistens von der Rasse Black Angus; eine gute Wahl, nicht wahr?
In den Geschäften findet man normalerweise ‘Choice’, aber wenn ihr Glück habt, erhaltet ihr auch saftiges, erstklassiges ‘Prime’ und unser Rat: Kauft es… immer! Natürlich ist es teurer, aber Rindfleisch ist hier sowieso ziemlich günstig.
‘Prime’ klassifizierte Steaks finden oft ihren Weg in gehobene Restaurants und heutzutage zu teuren Online-Lieferdiensten und sind daher nicht so leicht erhältlich wie ‘Choice’.
Ein paar Worte zu Steakhouses: Obwohl es einige sehr hochwertige, erstklassige Restaurants gibt, die ihre eigenen Dry-Aged-Steaks servieren, sind die meisten Steakhouse-Ketten unserer Meinung nach die hohe Rechnung nicht wert. Kauft euch ein erstklassiges Ribeye bei Walmart und bratet es selbst auf dem Grill. Es wird ‚Outback Steakhouse‘ oder ‚Sizzler‘ jederzeit und zu einem Bruchteil des Preises schlagen. Versteht uns nicht falsch, wenn ihr das Geld habt, geht auf jeden Fall und gebt es aus, aber versichert euch, dass es ein gutes Steakhouse ist!
Kommen wir nun zu den nicht so zarten Stücken. Damals, als sich vor allem die versklavten Afrikaner, die guten Stücke nicht leisten konnten, entwickelten sie eine geniale Technik, um die zäheren Stücke des Tiers in etwas Saftiges und Zartes zu verwandeln: Die Grubenmethode. Indem sie ein Loch ausgruben, ein Feuer entzündeten, ihr mit Blättern umwickeltes Stück Fleisch darüber legten, das Loch wieder abdeckten und mehrere Stunden langsam garen liessen, schafften sie es, ein saftiges Stück Himmel zu schaffen.
Und dieser Himmel, liebe Freunde, ist der Ursprung von BBQ!
Heute wird das Fleisch oberirdisch in der „Pit“ der sogenannten Smoker gegart und ist in Amerika, insbesondere im Süden, sehr beliebt. Geht essen in:
- Texas – für Brisket oder Short Ribs mit Kruste;
- Die Carolinas – wo sie alles Schweinefleisch smoken
- Missouri & Kansas – berühmt für ihre Rippchen.
Die Jungs, die es etwas ernster nehmen, werden Pitmasters genannt. Sie nehmen an Wettbewerben im ganzen Land teil, von denen einige im Fernsehen übertragen werden. Und wir hatten das Glück, uns durch eines dieser Events in Florida durchzuessen. Live-Musik, riesige Cook-Offs, eine Vielzahl von Fleischbuden und Zelte in der Ecke für die alles entscheidende Bewertung. Und ja, diese Richter wissen, was sie tun; unser guter Freund Stu aus Arizona kann das bestätigen. Wer in seine Garage eingeladen wird, um Rippchen zu kosten, wird etwas erleben. Seht euch hier das YouTube-Video dazu an. Check out the YouTube video about it here.
Die Besten, die wir je gegessen haben! Kein Wunder, dass er selbst Juror ist, und zwar nicht nur bei BBQ, sondern auch bei Steak-Wettbewerben, ja das machen sie hier auch.
Wenn wir einen Boxenstopp machen, isst Abigail normalerweise ein Pulled Pork Sandwich, Zoe kaut auf einer Rippe und Richie bestellt ein Pfund Brisket – „keine Beilagen, danke!“.
Was fehlt?
Es wird immer etwas geben, das man von zu Hause vermisst, und für uns sind es die Würste. Europa hat die Qual der Wahl in der Wurstabteilung und in Amerika ist eine gute Wurst ohne Geschmacksverstärker schwerer zu bekommen. Es gibt natürlich die deutschen Feinkostläden, und da müsst ihr hin. Wenn ihr einen trefft, dann nutzt den Moment und deckt euch mit Bratwürsten, Leberkäse und Räucherschinken ein. Es wird nicht billig sein, aber wenn euch das Heimweh packt, braucht ihr das.
Ein gutes, dick geschnittenes Schweinekotelett mit Knochen aus der Rib-Eye-Sektion ist in den USA auch nicht leicht erhältlich. Die meisten Metzger hier schneiden sie anders als die Schweizer Schweinekoteletts, die wir so lieben. Ihr „Country Style“ und die knochenlosen Center-Cuts sind normalerweise etwas dünner geschnitten … und deshalb auch nicht so saftig.
Und wenn wir schon beim Thema Fleisch, das fehlt, sind, was ist mit Lamm? Nun, hier isst man weder Shepherd’s Pie noch Lammgigot. Lamm scheint in den meisten Teilen der Vereinigten Staaten einfach kein Thema zu sein.
Amerika wir lieben dich für dein Fleisch, aber wenn du auch auf die Wachstumshormone verzichten könntest, wäre das noch besser! Niemand will doch unbekannte Chemikalien verzehren, oder?
Wo man unterwegs die guten Sachen kauft
Unsere bevorzugte Art durch die USA zu reisen ist überland im Camper. Eine voll ausgestattete Outdoor- und Indoor-Küche zu haben, ist ideal. Es gibt nichts Besseres für uns, als nach einer langen Fahrt ein Tomahawk auf unseren Vulkangrill zu legen. Wer dieses schöne Land über Hotels, Bungalows oder Airbnbs besucht, wird jedoch sicher auch eine Möglichkeit finden, sein eigenes Fleisch zu braten. Amerika priorisiert das! Sei es der Gasgrill am Hotelpool, der Herd in der Hütte oder die Küche in der Mietwohnung! Und beim Picknicken werdet ihr bestimmt auch fündig. National Parks und State Parks haben stets Feuerstellen, worauf ihr eure gekauften Leckereien grillieren könnt.
Wo sollte man Fleisch kaufen? Nun, wenn ihr in den Staaten lebt, habt ihr höchstwahrscheinlich den Metzger eures Vertrauens. Auf Reisen kann es jedoch etwas schwieriger sein. Obwohl die Fleischqualität im ganzen Land sehr gut ist, ist es praktisch unmöglich, als Reisender auf eine zuverlässige Quelle zurückgreifen. Die Fleischmärkte waren für unser Budget oft etwas zu teuer, daher sind wir meistens in die Supermärkte gegangen. Große Geschäfte wie Kroger’s, Walmart und Frys und noch größere Ladengeschäfte wie Costco und Sam’s Club haben uns nie im Stich gelassen, und mit etwa 10 US-Dollar pro Pfund oder 20 US-Dollar pro Kilo ausgezeichnete Ribeyes angeboten; also da kann man sich wirklich nicht beschweren!
Poulet gibts überall und riesige Truthähne werden während der Feiertage die Herrschaft über die Gefrierschränke übernehmen. Aber Fleischliebhaber; es ist Amerika. Es ist Viehland, sogar die Schilder von Wyoming erinnern uns daran!
Sie sagen uns, wir sollen Rindfleisch essen, und wir geben diese Botschaft auch an euch weiter. Kein Wunder, dass man köstliche Stücke in die Hände bekommt und hochwertige Rassen wie Wagu und Red Angus findet. Riesige Rinderfarmen finden sich selbst in den unerwarteten Ecken der USA. Der Sunshine State Florida zum Beispiel produziert eine beträchtliche Menge Rindfleisch und ob ihr es glaubt oder nicht, die Big Island von Hawaii hat die grösste Rinderfarm in den gesamten Vereinigten Staaten! Dies erklärt definitiv, warum die USA mit Argentinien und Brasilien in den Rindfleischkonsumcharts ganz oben stehen!
Unserer Meinung nach (und nehmt es bitte mit einer Prise Salz… und Pfeffer) sind die USA in Sachen Beef und BBQ die richtige Adresse. Momentan sind wir gerade in Mexiko unterwegs und können gar nicht genug betonen, wie sehr wir diese Steaks vermissen! Wir müssen uns wohl mit einem Taco-Asada oder einem Suedero-Taco begnügen. Wie sie schmecken, verraten wir dir hier in diesem Blog rund ums Thema Fleisch auf der ganzen Welt.
Vielen Dank für’s Lesen, and we’ll ’Meat‘ you Around the World!