Gublers Blog

Die Grenze von Kalifornien nach Arizona durch die Imperial Sanddünen zu überqueren, kam uns vor, als ob wir durch die Sahara reisten. Oder vielleicht waren wir ja auf dem Mond… es kreuzten uns jedenfalls ein paar Mond-Buggies! Nein, wir waren nicht mal in einem anderen Land, sondern erreichten Yuma, Arizona, die sonnigste Stadt der Welt, wie es heisst!

Wir haben uns in Yuma verliebt! Trotz des trockenen Klimas und sehr wenig Regen, findet man reichlich Wasser! Dessen Quelle ist hauptsächlich der Colorado Fluss. Sumpfland, Seen und Teiche verteilen sich über die Stadt und bieten exzellente Möglichkeiten, Vögel zu beobachten oder zu fischen, was wir gebührend ausgenutzt haben… man muss Amerikas Gratis-Camping einfach lieben!

Von ‘Boondockers Welcome’ machten wir hier auch wieder Gebrauch. Zum vorerst letzten Mal! Everett und Linda waren die perfekten Gastgeber… Unser Standplatz (für schliesslich vier Nächte) war ausgestattet mit Wasser, Elektrizität und Abwasserkanal! Sie gaben uns sogar Zugang zu ihrem schnellen WiFi-Internet (immer praktisch, wenn man Youtube-Videos hochladen muss)! Aber neben all den Annehmlichkeiten waren die zwei auch wunderbare Menschen! Wir genossen die Nächte musizierend am Lagerfeuer mit leckerem Essen. Ihre Ortskenntnisse führten uns ins Bezirksgefängnis von Yuma, zum Dattelschütteln auf einer lokalen Dattelfarm (also den feinen Dattel-Shake trinken) und liessen uns in einen Märchentraum versinken… Yumas Spielplatz war ein Paradies für Zoe!

Weihnachten nahte und wir mussten noch die letzten Geschenke in der Yuma Palms Shoppingmall besorgen! Die ganze Stadt hatte eine entspannte Atmosphäre, definitiv ein Ort für uns zum Wiederkommen!

Bevor wir zu Weihnachten nach Phoenix gingen, hatten wir noch etwas Zeit und machten einen Abstecher nach Tuscon und Tombstone.

Da wir Tuscon und seinen Saguaro Nationalpark schon früher besucht hatten, entschieden wir uns dieses Mal für etwas Neues! Auf dem Rückweg der Ortsbibliothek stiessen wir auf das Pima Air und Space Museum. Das war mega! Wir hätten Stunden damit verbringen können, die alten Air Force Flugzeuge, Jets und Helikopter zu besichtigen; es gab sogar eine Hall of Fame!

Auf unserer Jagd nach allen Geisterstädten in den Staaten (Scherz☺, aber es fühlt sich fast so an) mussten wir Tombstone, Wyatt Earps Stadt, unbedingt einen Besuch abstatten. Ein Muss für jeden Wild West-Fan!

Pferde und Kutschen belagern die Strassen, Boutiquen mit Korsetts, Cowboy-Stiefeln und Saloons an jeder Ecke: ja, ein Touristenmagnet! Aber wir haben die Western-Angebote absolut genossen, inklusive der besten Schiesserei-Show, die wir je gesehen hatten.

Die Weihnachtszeit begannen wir mit unserem ganz eigenen Christbaum: einem riesigen Saguaro-Kaktus inmitten der Sonora-Wüste. Dekoriert mit Lametta und Glöckchen bildete er den perfekten Hintergrund für unsere Weihnachtsshow auf YouTube, bei der wir einen herzhaften Hohrücken Braten in unserem Dutch-Oven zubereiteten (falls ihr diese spannende Episode verpasst habt, ist hier der Link)!

Selbstverständlich kann man Weihnachten kaum ohne Geschenke unter einem richtigen Tannenbaum feiern und wir hatten das Glück, dies bei Roland und Denise in Phoenix geschehen zu lassen! Es waren Zoes zweite Weihnachten und dieses Mal war sie sich dessen viel bewusster. Dass wir Santa Clause einen Ort für die Lieferung seiner Pakete bieten konnten, war ein wunderbarer Vorteil und das fröhliche Lichterspektakel in der Nachbarschaft machte alles noch festlicher! Vielen Dank an Roland, Denise und iFreunde für eure Gastfreundschaft über Weihnachten und Neujahr!

Langsam begannen wir uns für Mexiko bereit zu machen. Jede freie Minute wurde am Camper gearbeitet, Notwendiges von Amazon bestellt und über unsere nächste Destination gelesen (natürlich mit dem neuen Weihnachtsgeschenk – ‘Ein Reiseführer durch Mexiko’).

Dabei liessen wir uns aber auch viel Zeit… man muss schliesslich das Maximum herausholen! Es schien, als ob wir die USA nicht wirklich verlassen wollten und hier in Arizona auf das Ende der Pandemie zu warten, erachteten wir als eine sehr gute Idee. Die meisten Geschäfte waren hier normal geöffnet und es gab auch sonst sehr wenig Restriktionen. Dies machte unser Leben als Reisende äusserst angenehm. Schliesslich ist uns Freiheit sehr wichtig!

Obwohl wir schon einige Male in der Gegend waren, gab es immer noch so viel zu entdecken. Orte wie Prescott mit seiner berüchtigten ‘Whiskey Row’, Lake Havasu und dessen berühmte London-Bridge, Oatman an der Route 66, Wickenburg und der ‘Jail Tree’ (= Gefängsnisbaum – ja, das war eindrücklich!) und Quartzsite: alles mit dem Camper!

Und weil wir so gerne Leute treffen, durften wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Pim von Idaho nochmals zu sehen. Er war selber auf einem Roadtrip nach Texas und wir überzeugten ihn, mit uns in Quartzsite zu campieren. Wir hatten so viel Spass zusammen, dass er uns überredete, ihm noch etwas nach Osten zu folgen. Wir gingen bis ‘Globe’ und ‘Miami’ und fanden tatsächlich noch eine Geisterstadt: Goldfield!

Unsere allerletzte Woche der letzten 17 Monate in den Staaten (verrückt, nicht wahr?) verbrachten wir an einem winzigen See in Yuma (wir sind – wie versprochen – erneut zurückgekehrt): dem Fortuna See. Dieser Ort war schön!

Während Zoe sich mit den Enten und den Katzenschwänzen vergnügte, erledigte Richie die letzten Vorbereitungen für die Weiterreise nach Mexiko. Wir besorgten uns ein paar zusätzliche Schlösser für den Camper und beendeten die Arbeiten für unsere neueste Errungenschaft: die Dieselheizung.

Da es in Mexiko offenbar schwieriger ist, US-Propangasflaschen aufzufüllen, ist diese eine prima Alternative für die kälteren Nächte. Die Dieselheizung wird unseren gesamten Verbrauch an Propangas ziemlich verringern. Wir werden es nur noch für den Kühlschrank, das Kochen und für das angenehme warme Wasser benötigen. Ansonsten wird unterwegs halt kalt geduscht! Autsch!

Nun, trotz einem Mix aus Besorgnis und Begeisterung bezüglich Mexiko, fühlten wir uns gut vorbereitet.

Die letzte Nacht verbrachten wir gerade ausserhalb Calexico und grillierten amerikanische Hamburgers. Wir wollten uns schliesslich stilvoll verabschieden. Als der Tag dann endlich anbrach, blieben wir doch tatsächlich im Sand stecken! Könnt ihr euch das vorstellen? Wir mussten zum allerersten Mal von unseren Sandblechen Gebrauch machen und von da an schien der Tag ein schlechtes Omen zu haben. Es würden noch viel mehr Probleme auf uns zukommen, aber auf diese Geschichte müsst ihr noch etwas warten, schliesslich können wir in Handschellen echt nicht schreiben!

Danke fürs Lesen. We’ll meat you around the world!

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