Wir haben es nach Florida geschafft! Unser Ziel für Weihnachten! Dafür haben wir fast 2 Monate und gut 5000 Meilen gebraucht, aber wir sind sicher angekommen und können uns jetzt offiziell ‚Overlanders‘ nennen. Fast jeden Morgen sind wir in einer neuen Szenerie erwacht und haben auf dem Weg viele Erlebnisse gesammelt. Wir lieben es! Wir fühlen uns komplett frei und endlich ist es auch warm!!!
Die Reise hat uns durch die Wüsten Arizonas, Utahs und New Mexicos geführt, durch den Lonestar-Staat (Texas) und durch den tiefen Süden nach Louisiana, Mississippi und Alabama. Die Amerikaner haben uns herzlich willkommen geheissen und es wurden bereits Freundschaften geschlossen. Wir haben meist frei campiert, auf einigen Campingplätzen, auf Walmart-Parkplätzen und in verschiedenen State Parks, welche übrigens fantastisch sind, speziell hier in Florida. Wir durften eine Fülle an Wildtieren sichtigen, von Schildkröten bis Manatees (Seekühen), Klapperschlangen bis Waschbären und Alligatoren bis zu Gürteltieren. Wir können kaum genug kriegen! Amerika, du bist schön!
Als wir in Louisiana angekommen waren, haben wir Thanksgiving am Rutherford Beach verbracht. Hier haben wir eine tolle Familie aus der Schweiz kennengelernt. Sie hatten ihren Landrover verschifft und reisen ungefähr entlang derselben Route wie wir, von Phoenix nach Florida. Welch ein Zufall! Morgen werden wir sie übrigens nochmals treffen und freuen uns schon sehr darauf.
New Orleans, was für eine Stadt! Wir haben 2 Nächte auf einem Campingplatz in der Agglomeration verbracht und sind nach Downtown gefahren, um herauszufinden, was es mit dem French Quarter so auf sich hat. Der Parkplatz kostet jedenfalls mehr als eine Übernachtung auf dem Camping, aber das ist wohl der Preis, den man als Tourist bezahlen muss! Wir genossen schönes Wetter, spazierten entlang des sagenumwobenen Mississippi-Flusses, beobachteten die vorbeiziehenden Dampfschiffe und probierten Authentisches aus der Louisiana-Küche wie Gumbo, Po-Boy, Étouffée, Jambalaya, Boudin und Beignets. Live Jazz Musik hörte man von allen Seiten, und obwohl die Stadt einst zu verschiedenen europäischen Kolonialnationen gehörte, scheint es klar, dass die Franzosen den grössten Eindruck hinterlassen haben. Die Architektur ist einzigartig und sehr cool. Heutzutage mag die Stadt etwas raubeinig erscheinen und das French Quarter ein bisschen zu touristisch (teuer), aber einmal im Leben muss man ‚the Big Easy‘ einfach gesehen haben.
Wir führten unsere Reise weiter im Zickzack Richtung Florida. Einen Halt machten wir in Natchez, Mississippi, dem Staat der Gastfreundschaft. Natchez ist die älteste Stadt am Mississippi Fluss, erhielt den Namen von den Natchez-Indianern, die dort einst lebten, aber 1730 unglücklicherweise von den Franzosen besiegt wurden. Die Stadt ist bekannt durch ihre vielen alten Plantagenbesitzer-Villen im Kolonialstil und liess uns fast glauben, wir wären soeben 200 Jahre in die Vergangenheit gereist. Sehr idyllisch, vor allem in der Weihnachtszeit.
Wieder weiter südlich fanden wir ein wunderbares Plätzchen zum Campen im De Sota Nationalwald. Wir erkundeten die Spielerstadt Biloxi, indem wir deren Leuchtturm-Pier und hübschen Strand entlang spazierten, und wir genossen die entspannte Atmosphäre sehr. Es wurde deutlich, weshalb Mississippi als Staat der Gastfreundschaft gilt. Parkieren ist vielerorts gratis und die Leute sind sehr freundlich. Wir sind uns bewusst, dass es noch einiges mehr zu sehen gibt und wir hoffen, bald wiederzukehren.
Der Nachbarstaat, Alabama, war ebenso einladend. Unterwegs hatten wir in einem Podcast gehört, dass man selbst in Alabama’s Läden damit zu rechnen hat, in eine längere Konversation mit dem Kassierpersonal verwickelt zu werden. Dies haben wir definitiv so erfahren. Die Dame im Welcome Center an der Interstate 10 empfahl uns, die Weihnachtsparade im kleinen Städtchen Grand Bay zu besuchen. Kurzerhand fuhren wir hin und campierten schliesslich im Garten einer 92-jährigen. Wir verköstigten uns mit Seafood bei Southern Shells, genossen die Gesellschaft des jungen Bedienpersonals und plauderten sowohl vor als auch nach der Parade miteinander. Die Parade selber war spassig und es schien, als wäre bestimmt jeder Einwohner anwesend und zudem in fröhlicher Stimmung. Wir waren froh, dass wir zum Wohl dieser Gesellschaft etwas beitragen durften, indem wir einer Familie halfen, ihr Auto aus einem Graben zu ziehen. Richie konnte endlich von seiner Overlanding Notfallausrüstung Gebrauch machen und hat sich damit sogar ein Bier verdient! Sweet Home Alabama…
An unserem ‘50-Tage-unterwegs-Jubiläum’ überquerten wir die Grenze nach Florida und haben die letzte Woche in drei verschiedenen State-Parks übernachtet. Diese State-Parks sind ein Hit! Die Preise sind moderat, alle Anschlüsse sind vorhanden und man wird immer wieder von allerlei Wildtieren besucht. Seht euch die folgenden Portraits an.
Jetzt müssen wir aber weiter, schliesslich sind unsere ersten Besucher aus der Schweiz gerade eingeflogen. Heute Abend feiern wir den 40. Geburtstag von Richie’s Schwester Nicole. Wie cool ist das? Mehr von uns und dem Sunshine-State später.
Frohe Festtage! ‚We’ll meat you around the world‘!