Gublers Blog

Unter einer Eiche, weit auf dem Lande, also eigentlich in der Nähe von China (China-Texas), essen wir unseren letzten texanischen BBQ, bevor wir die Grenze zu Louisiana überqueren. Und, wow, ist der gut! Abigail isst ein Pulled-Pork-Sandwich und Richie geniesst «The Bomb», einen riesigen Baked Potato mit Frischkäse und getopt mit drei rauchigen Fleischen. Das Thema am Tisch; wir müssen unbedingt einen weiteren Blogeintrag schreiben. Der letzte ist schon eine Weile her. Aber bitte verzeiht es uns, schliesslich haben wir eine Woche am schönen Magnolia Beach Ferien gemacht.

Lasst uns vom Ende des letzten Eintrags beginnen. Nach unserer Flucht vor der ersten Kältewelle bis nach El Paso, kehrten wir zurück nach New Mexico, wo wir drei wundervolle Tage in den Organ Mountains, nahe Las Cruces, verbrachten. Das Wetter war wieder warm und wir waren umgeben von purer Schönheit. Yukka-Palmen und Kakteen umrahmten unseren Vorplatz und felsige Berge ragten im Hintergrund empor. Wir erwachten früh morgens durch heulende Kojoten und betrachteten lila und orange Sonnenuntergänge. Glückseligkeit pur! Wir freundeten uns mit Linsey und ihrem Reisehund Ello an und genossen es, ums Lagerfeuer zu sitzen, sowie es richtige Overlander tun.

Nachdem wir unsere Batterien aufgeladen hatten, fuhren wir nach Silver City, wo «Billy the Kid» einst lebte; ein entspanntes kleines Städtchen und das Tor zum Gila National Forest. Wir füllten unsere Vorräte auf, entleerten und befüllten unsere Tanks und begaben uns auf den Weg nach den heissen Quellen namens Gila Hotsprings. Es war eine atemberaubende, kurvige Route durch viele Quadratkilometer unberührtem Wald und die heissen Quellen haben uns nicht enttäuscht. Der Campingplatz wurde von zwei waschechten Rangers betrieben; er war einfach aber gut, mit einem richtigen Wild-West Charme. Wer braucht schon Wasseranschluss, wenn man den ganzen Tag in den heissen Quellen baden kann?

Wir kehrten erneut um und fuhren östlich Richtung Alamogordo. Nach einer langen Tagesreise und einem schreienden Baby auf dem Rücksitz, kamen wir dort im Dunkeln an und das Getriebe blieb im vierten Gang hängen. Unser erstes Fahrzeugproblem hat uns erreicht. Der örtliche Mechaniker fand jedoch keine Ursache und empfahl uns, die Reise fortzusetzen. Auf seinen Rat hin, entschieden wir uns, die White Sands zu besuchen. Das Fahrzeug verhielt sich wieder normal und wir genossen die weissen Sanddünen. Was für ein wunderbarer Ort!

Und von einem spektakulären Platz zum anderen, besichtigten wir auch noch Carlsbad Caverns Nationalpark. Die Kalksteinhöhlen in 250 Metern Tiefe waren eine Augenweide. Wir waren wie in einer anderen Welt dort unten! Welch schöne Art, unsere Reise durch das Land der Verzauberung (New Mexico wird „land of enchantment“ genannt) zu beenden.

Und hier war es auch, wo sich die Landschaft veränderte, Ölbohranlage neben Ölbohranlage. Wir überquerten die Grenze zu Texas und hielten in einem Städtchen namens Andrews. Zu unserer Überraschung offeriert die Wirtschaftskammer dort gratis Elektrizität und Wasseranschluss für Campers. Wir fühlten uns geehrt.

Unsere Autoprobleme wollten jedoch immer noch nicht verschwinden. Der Automat machte Probleme. Zu allem Übel war ein zweiter, schlimmerer Wintersturm mit eisigen Temperaturen im Anmarsch und zwang uns, weiter südlich zu fahren. Wir hielten eine extrem stürmische und kalte Nacht auf einem Walmart Parkplatz in San Antonio aus, wo wir wegen unerlaubten Verbleibs wiederkehrend durch die Lautsprecher zum unverzüglichen Verschwinden aufgefordert wurden. Was für eine Nacht! Am Morgen danach meldeten wir unser Fahrzeug in Bert’s Werkstatt an und erledigten zwischenzeitlich unsere Einkäufe, Wäsche, Putzen und Friseurbesuch. Und gönnten uns einen Burger im Longhorn Cafe…mmhh!

Dank Bert und seinem Team (einen lieben Gruss an dieser Stelle!) waren wir am Mittag des folgenden Tages wieder fahrtüchtig. Sie mussten ein paar Magnetschalter, einen Kabelstrang und ein paar Kleinigkeiten im Automaten drin auswechseln. 900 Dollars später, lief unser Auto wieder wie am Schnürchen.

Wir schafften es bis Downtown San Antonio, machten einen Spaziergang entlang des Riverwalks, besichtigten die berühmte Alamo (eine zum Fort ausgebaute ehemalige Missionsstation) und lernten die Geschichte Texas’ näher kennen.

Nächster Halt war Austin. Wir wollten etwas gesmoktes von Franklins, aber die Schlange war ein wenig zu lang für unseren Hunger. Also entschieden wir uns stattdessen für Micklethwaits, einem beliebten BBQ Food Truck um die Ecke. Der Smoker alleine war grösser als der Wagen! Die Atmosphäre war stimmig, gratis Bier wurde geboten und ein Zauberer unterhielt die Gäste. Oh, und das Essen war fantastisch!

Die ganze Fahrerei, Besichtigungen und Autopannen machten uns allerdings etwas müde. Nach einigen Nächten auch auf Parkplätzen sehnten wir uns nach der Wildnis. Wir beschlossen, zur Küste zu fahren und endeten am Magnolia Strand in Port Lavaca. Dieser natürliche Muschelstrand war genau, was wir brauchten. Wir campierten direkt am Wasser und bewegten uns für eine ganze Woche nicht von der Stelle. Auch Reisende brauchen Ferien. Umgeben von Unseresgleichen fühlte sich dieser Strand bald wie ein Zuhause an. Eigentlich wollten wir unsere neuen Freunde gar nicht mehr verlassen, aber wir müssen bis Weihnachten in Florida sein.

Auf unserem Weg nach Louisiana, besuchten wir Galveston Island, einen unterhaltsamen Ort mit kilometerlangen Sandstränden, farbigen Häusern und einem Vergnügungspier. Wir wollten natürlich länger bleiben, waren aber froh, dass wir im Galveston Island State Park übernachteten, weil wir eine wunderbare texanische Familie mit fünf Mädchen kennenlernten. Zoe hatte selbstverständlich viel Freude an ihren neuen Spielkameradinnen.

Die letzten zwei Nächte in diesem schönen Staat verbrachten wir in der „Alligatoren-Hauptstadt von Texas“, Anahuac. Wir sind definitiv in den Sümpfen der Golfküste angekommen. Das Wetter ist feuchter und überall gibt es Wildtiere. Wir freuen uns auf unseren nächsten Staat, Louisiana, und sind gespannt darauf, was uns “The Big Easy” zu bieten hat.

Danke fürs Lesen und…“meat you guys around the world!“

9 Kommentare

  1. Hallo zusammen so ein toller Bericht…….freue mich schon auf den nächsten…..wünsche euch gute Fahrt und tolle Erlebnisse….Liebe Grüesse D Rhyhöfler in Flaach

  2. Schön von euch zu hören. Es macht Spaß eure Berichte zu lesen und die Fotos anzuschauen, fast als wäre man selbst dabei.

    Weiter so und viele Grüße
    Frank

    • Hey Frank & Mae, Happy New Year!! Danke, sind gut gerutscht. Wir geniessen Florida in vollen Zügen! Hoffe es geht euch auch gut. Liebe Grüsse von uns drei!

      • Schön zu hören, dass es euch gut geht.
        Bei uns ist auch alles gut, danke der Nachfrage.
        Ich wünsche euch noch viel Spaß in Florida
        und Grüße an deine Familie.

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