Das erste, was uns eingangs Oaxaca auffiel, war, wie makellos alles aussah. In dem Moment, als wir auf dieser spektakulären, landschaftlich reizvollen Fahrt aus dem Bundesstaat Puebla die Grenze überquerten, wurde alles ein wenig ordentlicher. Die Gärten waren gepflegt, hübsche Tischdecken drapierten die Aussentische der Restaurants, und ihre Blumentöpfe waren in leuchtenden Farben gehalten. Hier wurde es sogar ein bisschen Bio. Man kompostiert und trennt sogar den Müll von Flaschen und Dosen! Das hatten wir zum ersten Mal in Mexiko erlebt! Und ‚El Rincon‘ Campestre war da keine Ausnahme. Dieser Campingplatz hat die obige Beschreibung bis zum Maximum erfüllt!
Wunderschön angelegt mit Mandarinen- und Mangobäumen im Überfluss und einem Rasen, auf dem man schlafen könnte, war es kein Wunder, dass diese Familie an ihren Sonntagnachmittagen Krocket spielte. Das Gras war perfekt für dieses Hobby geeignet, und wir durften an dem Spass teilhaben und etwas von ihrem leckeren Grill essen! Unsere liebenswürdige Besitzerin und ihre Familie gaben uns unsere erste Kostprobe der oaxacanischen Küche, von der wir so viel gehört hatten. Und es war gut! Carne Asada gefüllt mit blauen Maistortillas, Kaktusohren und etwas Oaxaca-Käse; was für ein Vergnügen!
Nächster Halt: Oaxaca City, wo wir für die Nacht auf einem bewachten Parkplatz in der Innenstadt campierten. Wir tun dies öfters mal in grösseren Städten. So können wir sicher und für wenig Geld, ganz nahe des Stadtzentrums parken und übernachten. Eine ideale Sache!
Wir haben unseren Nachmittag auf jeden Fall genossen, als wir durch die Strassen, Plätze und Märkte schlenderten und alles, was die Innenstadt von Oaxaca zu bieten hat, aufsaugen konnten. Und es dreht sich hier wirklich alles ums Essen. Schöne Auslagen von Gewürzen, Chili und Chapulines (Heuschrecken) schmücken die Tische der Verkäufer und es gibt viele Geschäfte, die dem oaxacanischen Schokoladenpulver gewidmet sind, das übrigens nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Kochen von Mole (ein Schokoladen- und Chili-Gewürzmischung für Hühnchen) verwendet wird. Wir versuchten unser Glück, etwas mehr über Letzteres zu erfahren, aber leider war unser Besuch nur von kurzer Dauer. Eine Kakaobohne in der Hauptfiliale von ‚Mayordomo‘ zu essen war einfach nichts für Zoe. Sie musste sich übergeben, nachdem sie eine probiert hatte, mitten in einer Demonstration der Schokoladenherstellung. Hoppla!
Gut, es gibt ja nichts Besseres als Fleisch, das den schlechten Geschmack wieder wegnimmt. Und gleich um die Ecke, auf dem berühmten Markt ’20 de Noviembre‘, wurde Zoe’s Heilmittel gefunden. Der ‚El Pasillo de las Carnes Asadas‘ (der Gang mit gegrilltem Fleisch) ist ein Gang für Fleischfresser. Und wir waren nicht die einzigen, die von dichtem Rauch und verführerischem Geruch, der den Korridor erfüllte, angelockt wurden. Dieser Food Court war voll. Wir wählten schnell das Fleisch aus, das wir gegrillt haben wollten, und quetschten uns unter andere hungrige Fleischliebhaber an einen Tisch. Unsere Fleischplatte kam an und wir kauten auf Rinder-Bistec, einigen Schweinefleischstücken und scharfer Chorizo. Obwohl dies bei weitem nicht so scharf war wie die Salsa, die das Fleisch begleitete…sogar unser mexikanischer Nachbar tropfte vor Schweiss!
Satt und zufrieden verbrannten wir unsere Kalorien mit einem Spaziergang durch die Kolonialgebäude, machten Fotos im schönen Abendlicht und kauften ein Oaxaca T-Shirt, das übrigens im Sonnenlicht die Farbe wechselt!
Eine weitere Stadtbesichtigung ging zu Ende und wir verbrachten eine ruhige Nacht. Dennoch hatten wir das Gefühl, dass es in Oaxaca noch viel mehr zu entdecken gab. Und südlich der Stadt liegt einer der besten Campingplätze Mexikos; ‚El Rancho‘ in El Tule.
Dieser Campingplatz war ein Knotenpunkt für viele internationale Reisende, von denen einige fast schon dort lebten. Ja, die Pandemie hatte sie gezwungen, dort Zuflucht zu suchen, und bei so vielen Gleichgesinnten, können wir sehen, warum es ihnen so gefällt. Dieser Ort war eine willkommene Abwechslung von unseren Parkaufenthalten in der Stadt und fühlte sich auf jeden Fall wie ein Zuhause an. Am Ende verbrachten wir zwei Wochen mit Reisenden aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden, Russland und Weissrussland und Kanada, USA, Mexiko und Kolumbien.
Zoe hatte eine ganze Reihe Freunde zum Spielen, und wir genossen es kleine Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen: Um Oaxaca’s berühmten Mezcal und eine Fleischplatte (ja, eine weitere) im Restaurant in El Tule zu probieren, den sonntäglichen Markt in Tlacaloula zu besuchen, wo sich die ganze Stadt in einen riesigen Markt verwandelt und um zu entspannten, am See in Teotitlan, mit unseren neuen Freunden ‚@Expedition.all.Bambinos‘.
Oaxaca liegt auf ca. 1600m über dem Meeresspiegel und hat ein sehr angenehmes Klima. Kombiniert mit guter Lebensqualität, ausgezeichnetem Essen und nur einem Tagesausflug zu einigen der besten Strände im Land, ist es kein Wunder, dass die Immobilienpreise steigen. Wir könnten hier wahrscheinlich kein Haus kaufen, aber wir sind auf jeden Fall froh, dass wir vorbeigeschaut haben. Es wurden neue Freundschaften geschlossen, wir haben unsere Reisefamilie gefunden und sind auf fantastisches Fleisch gestossen!
Danke fürs Lesen und we’ll ‘meat’ you around the world!