Gublers Blog

Nach einem ganzen Jahr durch die Staaten reisen (siehe Karte oben) und mit ein wenig Extra-Zeit machten wir uns auf unsere zweite Schlaufe hier im Westen auf, um jene Orte noch zu erwischen, die wir bei der ersten Runde verpasst hatten: Nord New Mexico, Colorado und den nördlichen Teil Utahs. Und dafür ist der Herbst gerade die beste Jahreszeit! Aber wir mussten uns beeilen, denn der Winter war schon im Anmarsch und diese Orte können ganz schön kalt werden!

Aber wo waren wir überhaupt? Ah ja; in Sedona, Arizona. Diese spirituelle Künstlerhochburg stand zuoberst auf unserer Liste. Falls ihr es noch nicht selbst besucht habt, setzt es auf eure Bucket-Liste. Wir kamen nicht wegen der vielen hier angebotenen New-Age-Aktivitäten, sondern wegen der atemberaubenden Landschaft. Riesige rote Felsbrocken zieren hier die Kulisse und die einzigartigen Häuser, welche mit den Felsen zu verschmelzen scheinen, erfreuen jedes Architekten-Herz. Manche haben sogar deren eigene Bergbahn in ihre grossen Werke eingebaut!

Unser zweiter Stopp war Santa Fe, eine ursprünglich Spanische Siedlung hoch auf einem Hügel gelegen. Dies war zuoberst auf unserer Liste und wir waren ganz begeistert, dass wir diesen Besuch mit unseren guten Freunden Roland und Denise teilen konnten.

Die Altstadt für sich ist nicht sehr gross, mit Kunstgalerien, Cafés und Boutiquen um den Hauptplatz herum. Die Stimmung an diesem September-Nachmittag war ausgelassen, mit Live-Musik im Park, picknickenden Familien auf den Parkbänken und Plaudergeräuschen von den Café-Terrassen kommend. Es erinnerte auf jeden Fall stark an eine europäische Stadt, vermutlich hat es seine spanischen Wurzeln nicht ganz verloren. Das Essen hingegen war sehr New Mexican. Dieser Staat ist stolz auf seine ganz eigene Küche: Mexikanisch mit Abwandlung. Einzigartige Gerichte wie Carne Adovada, Posole und Frito Pie sind auf den Speisekarten zu finden und wir waren sehr froh den Frito Pie im Plaza Café probiert zu haben: Er war ein absoluter Hit!

Mit vollen Mägen und einem Nachmittagsspaziergang durch das Städtchen wollten wir schliesslich die Aussicht von oben geniessen. Der Sonnenuntergang und das gleichzeitige Glockengeläut der alten Kirche bildeten das perfekte Ende eines Santa Fe-Tages.

Am folgenden Tag statteten wir fünf Los Alamos einen Besuch ab. Wir liefen um den Teich und knabberten an Chicharron Burritos (Burritos gefüllt mit frittierter Schweinehaut). In einem nahegelegenen Wald fanden wir einen hübschen Platz zum Übernachten und luden Roland und Denise zu uns ein: es gab T-Bone Steaks und Baked Potatoes vom Grill. Es war wunderbar, die beiden für einmal bei uns zu Hause bewirten zu können und ihnen unseren Lebensstil näherzubringen.

Und schon mussten wir uns wieder verabschieden, aber nicht für lange.

Es wurde Zeit, noch vor der drohenden Kälte, nach Norden zu fahren. Nord-New Mexico war auf dem Höhepunkt der Herbstfärbung und spektakulär schön. Wir waren sogar derart im Staunen über die farbigen Blätter, dass wir nicht einmal den Grenzübertritt zu Colorado bemerkten. Der folgende Morgen brachte jedoch Klarheit und machte dem Namen ‘Colorful Colorado’ alle Ehre. Wir wachten in einem Wald voller hellgelber Birkenbäumen auf. Das würde eine wundervolle Fahrt weiter nördlich geben!

Der Abschnitt zwischen Durango und Silverton war speziell schön mit mäandrierenden Strassen in die Berge. Die Durango-Silverton Dampfzugreise hatten wir ursprünglich geplant, als wir die Rocky Mountains passiert hatten. Leider waren wir jedoch nicht die Einzigen mit dieser Idee. Die Züge waren alle ausgebucht. Im Herbst sollte man wohl seine Plätze vorzeitig reservieren, so scheint es!

Aber keine Sorge: wir schafften es nach Silverton mit Silverskin und genossen es, diese Minenstadt in unserem eigenen Tempo zu erkunden. Wir blieben schliesslich sogar zwei Nächte und nutzten den gratis Camping beim Fluss.

Die höhere Lage merkten wir unmissverständlich. Je nördlicher wir fuhren, desto kälter wurde es und wir erlebten sogar eine dünne Schicht Schnee auf einem der Bergpässe! Wir kamen uns vor wie zurück in der Schweiz! Wo wir gerade dabei sind… wir passierten Ouray, die Schweiz von Amerika. Wie passend!

Als das Wetter umschlug und die Bäume kahl und nackt aussahen, glaubten wir das Herbstspektakel schon zu Ende – bis wir jedoch die Salida-Ebene weiter unten erreichten. Dort schienen die Espen und Birken im kräftigsten Gelb um die Wette, im Hintergrund schneebedeckte Berggipfel und stahlblauer Himmel. Unsere Drohne war im Himmel!

Was machten wir sonst so in Colorado? Nun, nach ein paar Tagen im näheren Umkreis von Denver, städtische Luft schnuppern in Lafayette, zollten wir Buffalo Bill unseren Respekt. Sein Grab, welches auf den Lookout Mountain liegt, sorgte für eine jahrelange Kontroverse. Wieso sollte dieser Showman aus Wyoming und Gründer von Cody hier begraben sein? Es gibt scheinbar Dokumente, die seinen letzten Wunsch bezeugen, dass er nach längeren angenehmen Aufenthalten bei seiner Schwester in Denver, mit Ausblick auf diese schöne Stadt begraben sein möchte. Nun, es war wirklich eine tolle Aussicht!

Von dort nahmen wir die I-70 nach Westen und stachen durch die Rocky Mountains nach Utah. Unser letzter Halt in Colorado war natürlich am gleichnamigen Fluss in Grand Junction. Und was das für ein grossartiges Finale zu unserer Herbstfahrt bot! Als ob die Blätter sich extra für uns in Höchstform zeigten. Es war einfach schön!

Utah ‘Life Elevated!‘

Letzten Oktober, am Anfang unserer Reise, hatten wir den südlichen Teil Utahs erkundet und waren jetzt besonders gespannt, den Norden kennenzulernen. Mit seinen fünf Nationalparks bietet Utah einige der spektakulärsten Orte dieses Planeten. Man könnte sich glatt verlaufen in all diesen Canyons: an einem Tag kommst du dir vor wie auf dem Mars, am nächsten bist du Teil eines Western. Ein absolutes Highlight war für uns die ungeheure Schönheit des Arches Nationalparks.

Die Fahrt hindurch führt vorbei an unzähligen Felsformationen, jede davon mit einzigartigem Charakter und Charme, aber der typisch knallig roten Farbe des Sandsteins. Es gibt so viele unterschiedliche Steinbögen (über 2000!), einige tragen sogar ihren eigenen Namen (Double Arch, Broken Arch und Sand Dune Arch, um nur einige zu nennen) und manche erreicht man nur mit einer Wanderung, aber die Anstrengung lohnt sich! Man kann sich kaum vorstellen, wie lange das Wetter und das Wasser gebraucht hatten, dies alles so zu formen. Architekten hätten es nicht besser hingekriegt!

Der einzige der fünf Nationalparks, den wir ausliessen, war Canyonlands. Die Gegend um Maob hingegen erkundeten wir reichlich in 4×4-Untersetzung. Moab ist das Disneyland für 4×4-Enthusiasten. Und wir waren unter den ‘Razors’ und Jeeps auf der rauen Fahrt zu den ‘Gemini Bridges’ (Zwillingsbrücken).

Wir waren der einzige Camper, der sich über die ruppige Schotterpiste getraut hatte. Aber manchmal muss man die Wege verlassen, um die echten Juwelen zu finden, nicht wahr? Die Gemini Bridges waren regelrecht dramatisch und unser nahegelegener Übernachtungsplatz nicht minder eindrücklich. Die perfekte Kulisse für unsere Videoshow zum einjährigen Jubiläum! Tausende glitzernde Sterne hinterher am Nachthimmel…echt magisch!

Und das war noch lange nicht das Ende. Einer unserer Lieblingsnationalparks (teils wegen der wenigen Leute) war Capitol Reef. Wer bereit ist, die einzige asphaltierte Strasse im Norden zu verlassen, der hat unzählige Möglichkeiten sich in den bizarrsten Landschaften zu verirren. Dieser Park ist voller Klippen, Schluchten, Felsen und Brücken. In einem Augenblick wähnst du dich auf einem anderen Planeten, im Nächsten in einem trockengelegten alten Riff (daher der Name). Sein Ausgang nach Utah via Grand Escalante Staircase ist atemberaubend. Diese Treppenstufen in allen Pink-, Schokolade- und Grautönen sind ein wahrer Augenschmaus.

Zurück im südlichen Utah statteten wir selbstverständlich Bryce und Zion Nationalparks nochmals einen Besuch ab. Diese zwei erstaunen uns jedes Mal erneut und boten unseren Canyon-Erlebnissen ein würdiges Ende. Utah wir lieben dich!

Vielen Dank für’s lesen and we’ll meat you around the world!

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