Gublers Blog

So… wir hatten also zehn Tage, um es pünktlich für unseren Termin im Immigration-Büro nach Phoenix zu schaffen. Es gab so viel, was wir auf dem Weg dorthin sehen wollten, weshalb wir uns ein oder zwei Umwege gönnten!

Nachdem wir das fast komplett unter Waldbrand stehende Nord-Kalifornien passiert hatten, hielten wir als Erstes in Redding, welches selbst in dicken Rauch gehüllt und gleissend heiss war. Wir reden hier von 40 Grad Celsius!

Wir besuchten unsere Freunde Matt und Jenni, die wir bei der 4th of July Feier in Idaho kennengelernt hatten. Sie sind selber Feuerwehrleute und konnten uns viel Wissenswertes über viele Jahre Waldbrände in Kalifornien und ihre Rolle als ‚Smoke Jumper‘ und Buschfeuerpiloten beibringen! Diese Geschichten unter dem glühend orangenen Himmel machten uns diese Gefahren definitiv deutlich.

Hier verbrachten wir eine Nacht, genossen einen wunderbaren Grill zusammen und besichtigten die spektakuläre Sundial Brücke am nächsten Morgen. Es war schön, spontan Freunde zu besuchen und Zoe war in ihrem Element beim Spielen mit den Kindern! Vielen Dank für eure wundervolle Gastfreundschaft!

Unser nächster Umweg führte uns durch den Lassen Volcanic Nationalpark; wir nennen ihn den «Yellowstone von Kalifornien» (ohne die Menschenmenge natürlich). Ok, es mag nicht ganz vergleichbar sein mit dem grossen Park in Wyoming, aber wir bekamen trotzdem jede Menge vulkanischer Aktivität zu sehen. Wir wurden von heissem Dampf, der aus der Erde drang, begrüsst. Rundherum waren heisse, blubbernde Kessel und schlafende Vulkane. Wobei, für einen Augenblick dachten wir tatsächlich, dass einer davon erwacht sei… aber es stellte sich als ein wüster Waldbrand in einiger Entfernung heraus.

Eine Nacht verbrachten wir am Lake Tahoe, einem wunderbaren Ort, der sowohl im Winter als auch im Sommer Touristen anzieht, welche die Pisten befahren oder den See geniessen. Wir waren überrascht, dass sie in dieser touristischen Gegend alle Campingplätze wegen der drohenden Waldbrandgefahr schliessen wollten. Zum Glück erwischten wir gerade noch einen Platz am See, bevor Tags darauf alle die Campingplätze verlassen mussten.

Kalifornien teilt sich den Lake Tahoe mit Nevada und wir fuhren ein paar Meilen im «Spielerstaat», bevor wir wieder die Grenze nach Kalifornien überquerten. Im Zickzack zwischen den zwei Staaten ging unsere Reise fortan weiter.

Ein nächster Umweg folgte. Denjenigen zur Geisterstadt Bodie, welche auf Richie’s Bucketlist stand und er schon seit einigen Jahren unbedingt besuchen wollte. Abigail hingegen war gar nicht in Stimmung und meinte: «Was, noch eine Geisterstadt?». Immerhin mussten wir uns beeilen, um pünktlich zu unserem Termin zu kommen. Aber schliesslich war es die allerbeste Geisterstadt, die wir je besichtigt haben und unser Umweg hat sich mehr als gelohnt. Kalifornien hatte dieses Städtchen in einen State Park gewandelt, um das zu erhalten, was von der Goldgräberzeit Ende des 19. Jahrhunderts übriggeblieben war. Und wir wurden buchstäblich in diese Ära zurückversetzt.

Es kam uns so vor, als ob die Einwohner damals alle gleichzeitig einfach aufgestanden und gegangen wären. So lag der Schulglobus auf dem Fussboden, um zu vergammeln und zerschlagene Milchflaschen verteilten sich im Schaufenster des Lebensmittelgeschäfts. Um 1880 hatten ungefähr 10’000 Einwohner hier gelebt und es soll 65 Saloons gegeben haben. Es muss also ein ganz hipper und erlebnisreicher Ort gewesen sein. Wir verbrachten jedenfalls Stunden damit, durch die Fenster zu gucken und entlang der staubigen Wege zu schlendern. Bodie hat uns wirklich sehr gefallen!

Am selben Tag verbrachten wir den Nachmittag am Mono Lake, einem alten Salzsee, einzigartig wegen seiner trockengelegten heissen Quellen, die auch Tufa Towers genannt werden, und Heimat von unzähligen Vogelarten und sogar Shrimps! Und als ob dies noch nicht genug gewesen wäre für einen Tag, reisten wir weiter… zurück nach Nevada und weit in die Nacht hinein.

Unser letzter Halt auf dem Phoenix-Pfad war Vegas! Wir konnten nicht passieren, ohne ein Foto beim Willkommen-Schild zu machen und natürlich einem Burger bei In-and-Out.

Ob ihr’s glaubt oder nicht… wir waren früh dran und schafften es nach Phoenix in nur acht Tagen, obwohl wir bei allen Sehenswürdigkeiten entlang der letzten 1300 Meilen einen Halt eingelegt hatten. Schliesslich sind wir ja auch professionelle Touristen!

Es war schön nach elf Monaten unterwegs sein, wieder zurück bei unseren guten Freunden, Roland und Denise anzukommen. Wir hielten unseren Termin ein, gaben sowohl unsere Fingerabdrücke als auch Unterschriften ab und wurden informiert, zu gegebener Zeit wieder von den Behörden zu hören. Da unsere Visa am 3. Oktober (zwei Wochen später) ablaufen würden, waren wir verständlicherweise leicht nervös, vor allem weil wir bisher noch gar nichts gehört hatten. Das gute alte Google konnte uns jedoch beruhigen, denn die Entscheidung über die Visaverlängerung könne gut und gerne bis zu 18 Monate dauern! Wir sind also nicht sicher, ob wir überhaupt je eine Antwort erhalten werden, hatten wir doch bloss eine Verlängerung um sechs Monate beantragt. Da dieser Druck erst mal von uns abgefallen war, konnten wir endlich etwas entspannen, am Pool relaxen, Freunde besuchen und den Truck und Camper in Stand stellen.

Nochmals herzlichen Dank, Roland und Denise, für eure Unterstützung und Geduld während dieser Zeit und für eure grossartige Freundschaft. Ohne euch hätten wir es nicht hierhin geschafft!

Es war Zeit, neue Pläne zu schmieden und neue Orte zu erkunden, um das Beste aus der verbleibenden Zeit in diesem schönen Land herauszuholen. Sedona wurde in unser Navigationssystem eingegeben und ein Ausflug nach Santa Fe mit Roland und Denise war geplant. Wir freuten uns, sie beide für einmal in unserem Zuhause unterzubringen, aber dazu mehr in unserem nächsten Blogeintrag.

Danke fürs Lesen, we’ll meat you around the world!

4 Kommentare

  1. Hello Richie Abigail and Zoe

    I’ve just read and watched the beautiful pictures of your blog, it’s amazing. It’s as if we were there too.
    Thank you so much for sharing all your adventures with us. We’re missing you.

    Big hug and see you soon

    xxx Käthi and Werni

    • Hi Käthi and Werni,

      Thank you for your lovely comment! We really appreciate you reading our blog and riding along with us! We sure miss you guys too!
      Lots of love, Richie, Abigail & Zoe

  2. Hallo Hallo zäma, d Beth isch gester bi mier uf psuach xi z Basel. So hani denkt jetzt schribi mol öppis, hani scho lang wella. Ich hoffa dass es euch guet goht und dass ier euch guet könnt erhola und dass ier straightforward gönnt
    Ich finde Eura Blog super und es sich schön z wüssa wo ier sind. Denn sobald die reiseiischränkiga und ich miis peojekt im Gschäft fertig han, heisst adios amigos – mindestens für en Monat oder zwei. So wünscha ich Euch ganz viel Spass in Mexico, lönnt d USA und ihri Tücka loh sii und gniesset die tacos und die scharfa sössli. Ich wünscha Euch numma s Besta! Us Basel, mondo – der Liedermacher

    • Hola Hola Mondo! Vielen Dank für deinen Kommentar auf unserer Website! Hat uns sehr gefreut von dir zu hören! Wir hoffen bei dir ist alles klar, und dass du bald auch wieder mal auf Reisen gehen kannst. Wohin wird es gehen?
      Nach unserem turbulenten Grenzübertritt geniessen wir die Strände hier auf der Baja California sehr! Schön, dass du unsere Reise verfolgst. Wir wünschen dir alles Gute und schicken dir hiermit ein paar Sonnenstrahlen, Richie, Abigail & Zoe

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Beitragskommentare